7 lost words
Für 2 Clavichorde, Bassblockflöte, und Gambenzuspielung
UA im echoraum wien 26.11.2010 mit Angelica Castelho, Katharina Klement und Manon Liu Winter
8810 für Klarinette und Klavier
UA im echoraum wien mit Kai Fagaschinski und Manon Liu Winter 28.11.2009
A Room, für Klavier, Klarinette und Bassklarinette
gewidmet Petra Stump und Heinz Peter Linshalm, Auftragswerk der Stadt Wien
2.Wiener Blut 09
für Solo Trio und Orchester, Miniatur – gewidmet dem RSO Wien
Ironie/Hommage. aus
Zitat/Eigenem. aus
Wienerisch/international
aus Tradition/Experiment
Ist in Summe eine Verbeugung vor dem Klangkörper Orchester. Mein Beitrag ist der Versuch in 40 Sekunden eine klare Form zu transportieren – die gleichzeitig über das musikalische hinausweist. Der aktionistische Teil der Partitur, der nur in konzertanten Aufführungen zum Tragen kommen kann, soll die Doppelbödigkeit der österreichischen Seele zeigen – ein Musiker wäscht sich die Hände in Blut. Rhytmisch und genau.
Musik: Manon Liu Winter
Video: Michael Krupica anschauen auf YouTube (Dauer 7:52 min)
Das Tonmaterial stammt ausschließlich aus dem Paik Klavier, sehr nah aufgenommen ohne zusätzlicher Effekte wie Hall oder Frequenz Filter, da ich den Originalklang des Instruments möglichst genau verwenden wollte. Das Stück ist formal als Endlosschleife konzipiert ( a – b – c – b´- a´) – das Ende führt zum Anfang zurück.
Das von Paik zerstörte Symbol-Instrument für (klein)bürgerliche Harmonie, längst zum Neuanfang geworden, befreit von der Enge 12 töniger Systeme, sowohl Kunstobjekt als auch Klangkörper, individuell, einzigartig, poetisch provokant. Das poetische wie das brachiale habe ich versucht hörbar zu machen.
PLAYER_PIANO (Mozart meets Nancarrow)
In PLAYER_PIANO sind die Zuspielungen aus reiner Klaviermusik entstanden, die digi- tal verdichtet zu einer Form komponiert sind, welche vage Anklänge an klassische So- natenformen aufweist. So gibt es ein Dualitätsprinzip, dass sich zwar nicht auf die Tonalität bezieht sondern auf „an Tasten“ versus „im Innenraum“. Durch das Auftreten einer Reprise mit anschließender Coda jedoch eine kleine Referenz an frühe Kompo- nierpraxis des 18.Jhdts aufweist. Die Verdichtung und Komplexität, also das äussere Klangerscheinungsbild, bis hin zu starker Virtuosität lässt an Nancarrows player piano erinnern, wobei die Einbeziehung des Flügelinnenraums auch diese Referenz als his- torische erscheinen lässt.
PFERDEDUNKEL solo-piano & zuspielungen
„die pferdedunkle …wenn ein Mensch zu ihr redet und eine Antwort erwartet, ver- schlägt es ihr die Sprache… Sie schämt sich aller Worte, die andere so leicht sagen… auf Worte, die noch nicht gesagt sind, vorbereiten …
Aber niemand gönnt ihr die Zeit dazu … immer sind es rohe und gezielte Formeln, die ihr wie harte, kleine Steine aufs Gesicht prasseln und es verletzen…. Die Pferdedunkle rettet sich in den Stall zu Pferden…“
Elias Canetti, Der Ohrenzeuge
PFERDEDUNKEL ist eine assoziative annäherung an Canettis Text anlässlich des Canetti-Festes am Kleylehof, Burgenland .wohin retten wir uns? heute? juni 2005? – die wir ständig von rohen formeln zugemüllt werden , von flachem verlogenem geplapper in allen farben verbogen und verkauft nicht mehr zeit zum durchatmen, aufsichhören, ficken oder lieben haben?
Dauer 20 min
Zeitschnitte/ TRAINS prepared piano & environmental sounds | solo-piano & zuspielungen
Trains as sound generator… bringing one’s memory on track. We are always moving in time and space. Trains are like symbols of this, bringing distant places nearer and on the other hand different times. When I am hearing trains like the pacific line, with four engines and about 100 carriages, it pushes me back and forth – into the past and the future simultaneously. One may hear the train coming and going at one time and that’s pretty philosophical. In the end of this piece strange sounds are driving us into another existence, like in the end of a strange journey.
Dauer 28 min
INSITE piano & environmental sounds
aus den environmental sounds rundum der niagara falls tauchen fetzen der klassischen vergangenheit – edvard griegs klaviersonate op.7 – auf;
die inneren klangbilder werden mit den äusseren verwoben und vernetzt.
Dauer 12 min.
ZEITSCHNITTE piano & environmental sounds
schnitte ins gedaechtnis
durch-fahren: santiago de cuba, istanbul, berlin, auch wien;
ich höre und taste mich nach unbekanntem ab.
reibend bis aufgerieben / schnitt / vorgreifen in die zeit als erinnerung ans jetzt / stimmen/
aufnahmen aus havanna, santiago de cuba, istanbul, wien hütteldorf, berlin kreuzberg
Dauer 23 min
AREALE für 2 Klaviere und 4Kanal-Zuspielung
AREALE entstand im Rahmen des Donaufestivals 2004; Ausgangspunkt war die klang- liche Vermessung des architektonischen Raums der Minoritenkirche Krems/ Stein aus dem 13.Jhdt. mit zwei Klavieren. Der Kirchenraum und die beiden Klavierräume bil- deten den Raster des kompositorischen Plans sowie das Terrain für improvisatorische Erforschung. Obwohl die Arbeit einem bestimmten architektonischen Raum auf den Leib geschrieben ist, entstehen bei Aufführungen in anderen Räumen immer wieder aufs neue reale Areale.
Dies ergibt sich durch die digitale Transformation von analogem Klangmaterial, durch das live-Spiel auf den mechanisch und elektronisch präparierten Instrumenten, und durch die Übertragung aller Klänge via Lautsprecher. Die Architektur der Klangquellen am jeweiligen Aufführungsort und die individuelle pianistische Handhabe der beiden Musikerinnen in der jeweiligen Aufführungssituation tasten den aktuell bespielten Raum ab, kosten und loten ihn in alle Richtungen aus.
So verändert der strenge Bauplan der Zuspielungen, die Wahrnehmung des Raumes, wie auch umgekehrt jeder Raum die Improvisation und die Wahrnehmung der Klänge verändert.
Dauer 53 min.
SOUND FISHING für Klavier, Elektronik und Multikanaler Klangprojektion
und Du beugst Dich über den Teich
in dem sich der Himmel und die Wolken spiegeln
in dessen Gewässern auch
Schemen in großer Tiefe sichtbar werden
gleitende Klänge, ein
Ineinanderfließen
die Hände
greifen
hinein
auf der Suche nach Unverbrauchtem wird das klingende Material eines Flügel-Innenraums durch algorithmische Prozesse verdichtet, zerdehnt, verschoben – zu hochkomplexen strukturen verflochten – quasi aus dem Wohnzimmer in die Atmosphäre ge- schleudert. In der Performance wird diese artifizielle Welt dann wieder mit der alten Physik, mit dem physisch gesteuerten Klang verbunden. Zeitloses verschränkt sich mit linearem Zeitgefühl.
Dauer 46 min
MM für Clavichord und live-Electronics
Während des 10. Komponistenforums Mittersill entstanden, ein Versuch das Clavichord mittels Live-Electronics in neue Klangwelten zu katapultieren; das historische vollkommen hinter sich lassend im schwerelosen Raum endlose Klangfäden zu dichten Klangflächen spinnend.
Dauer 10 min.
Auf: ein_klang records 019, 2005
Klangbeispiele und weitere Infos findet man auf der Seite von sumtone